HYPNOSE ist entwicklungsgeschichtlich der erste Bewusstseinszustand des Menschen.
Auch im Erwachsenenalter erleben wir hypnotische Zustände unterschiedlicher Tiefe z. B. bei erhöhter Konzentration oder monotoner Tätigkeit. Immer wenn wir nicht ausschließlich logisch-rational denken, sind im Hintergrund hypnotische Bewusstseinszustände beteiligt und beeinflussen einen erheblichen Teil unserer Wahrnehmung, unseres Denkens und unseres Handelns.
HYPNOSE ist ein natürlicher Bewusstseinszustand.
Bei fokussierter Aufmerksamkeit und bei vorhandenem Autoritätsgefälle im zwischenmenschlichen Kontakt. Z.B. lässt sich in Angstsituationen ein verstärktes Hypnosebewusstsein nachweisen, ebenso bei belastenden Erinnerungen und anderen regressiven Zuständen.
Hypnotische Bewusstseinszustände sind beteiligt, beeinflussen einen erheblichen Teil unserer Wahrnehmung, unseres Fühlens, unseres Denkens und Handelns. Erziehung und soziale Einflüsse prägen unser Verhalten und wirken im Erwachsenenalter fort. So befindet sich z. B. der Menscht in einem mehr oder weniger tiefen hypnotischen Zustand, wenn er seinem Arzt gegenüber steht, ebenso der Schüler im Kontakt mit dem Lehrer. Die Wahrnehmungsbreite und die Fähigkeit, Neues zu lernen, sind dadurch eingeschränkt.
HYPNOSE kann, bewusst eingesetzt, erfolgreich jede medizinische und naturheilkundliche Behandlung und Psychotherapie ergänzen. Sie ist geeignet, unterschiedliche Verfahren und Methoden zu unterstützen, zu fördern, zu vertiefen und zu verkürzen.
Behandler oder Berater haben mit dem Wissen um die hypnotischen Phänomene ein wertvolles Mittel an der Hand, die tiefer liegenden Zusammenhänge psychischer und/oder körperlicher Störungen sowie Kommunikationsstörungen zu verstehen. Professionelle Hilfe gestaltet sich damit wirkungsvoller.
HYPNOSE ermöglicht den Zugang zu unbewussten Bereichen.
Das Arbeiten im hypnotischen Bewusstseinszustand ermöglicht den Zugang zu den im Unbewussten gespeicherten Lebenserfahrungen und eröffnet damit die Möglichkeit, frühe sowie belastende Erlebnisse und Mangelerfahrungen zu be- und verarbeiten. Das Erleben der Innenwelt wird ins Bewusstsein gehoben und damit der Betrachtung und Bewältigung zugeführt.
Arten von Hypnosetherapien
Die therapeutische Hypnose ist ein natürlicher Bewusstseinszustand. Der freie Wille und das Bewusstsein bleiben erhalten, ebenso die Erinnerung. Die Hypnose ermöglicht den besonders effektiven Einsatz vieler Therapieformen.
Psychotherapeutische Verfahren in Hypnose sind bei einer großen Anzahl körperlicher und seelischer Störungen und Erkrankungen als alleinige oder unterstützende Behandlungsmaßnahme angezeigt.
- Die tiefenpsychologische, lebensgeschichtliche Analyse in Hypnose (LAH);
- die Fokalanalyse in Hypnose (FAH).
Die Lebensgeschichte des Patienten/Klienten wird in Hypnose tiefenpsychologisch orientiert, analytisch-therapeutisch durchlaufen.
Der Einsatzbereich umfasst praktisch alle psychischen und psychosomatischen Krankheitsbilder. Das kausale Vorgehen begründet eine gute Aussicht auf dauerhafte Gesundung. Dieses Verfahren kann auch zur Persönlichkeitsbildung u. a. eingesetzt werden, ohne dass eine therapeutische Zielsetzung vorliegt.
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Ein „Fokus“, d. h. ein Brennpunkt, steht im Zentrum der Therapie.
Der Einsatzbereich erstreckt sich u. a. auf eng umschriebene, seelische oder psychosomatische Störungen, bei ansonsten guter Lebensbewältigung. Dieses Verfahren bietet bei kurzer Behandlungsdauer gute Aussichten auf eine endgültige Problemlösung.
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Bei imaginativen Verfahren in Hypnose wird statt mit der realen Lebensgeschichte überwiegend mit Bildern gearbeitet.
Diese sind in der Regel leichter zugänglich als emotional stark belastete Erlebnisse, die durch Widerstände und Verdrängung "abgeschirmt" und oft in das Unbewusste verschoben sind. Meist werden - wie z. B. bei der katathym-imaginativen Psychotherapie (KIP) - in einer leichten Hypnose Standardmotive vorgegeben, die das Unbewusste des Patienten symbolisch erkennt und gemäß der individuellen Lebenssituation tagtraumartig variiert. Daraus können diagnostische Rückschlüsse gezogen werden, und oft genügt eine entsprechende Veränderung der Vorstellungsmotive während der Sitzung, um auch die wirkliche Lebensebene symbolisch entsprechend zu beeinflussen.
Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen werden diese Verfahren gern eingesetzt, da sie die oft blockierte Phantasie dieser Patienten wieder zum Fließen bringen und vor allem Kinder durch sie Freude an den Sitzungen haben. Die dabei erzählten "Geschichten" können auch vom Patienten selbst in der Hypnose in ihrem Bezug zu seiner realen Lebenssituation erkannt werden, ebenso kann der Patient selbst seine Lösungswege finden. Auf diese Weise kann ein zu starkes Gewicht des Therapeuten vermieden werden, was aus tiefenpsychologischer Sicht auch von großer Bedeutung ist.
Die Vermittlung der Grundlagen der imaginativen Techniken in Hypnose ist Teil des Ausbildungsgangs "Therapie in analytischer Hypnose der GTH".
Die Reinkarnationstherapie in Hypnose ähnelt in einiger Hinsicht den "imaginativen Verfahren in Hypnose", wobei der Patient hier imaginiert, dass er sich in ein "vorhergehendes Leben" zurückbegibt, das mit seinen heutigen Konflikten oder Erkrankungen zu tun hat. Für die oft auch bei schweren Störungen überraschend gute Wirksamkeit dieses Verfahrens ist es übrigens unerheblich, ob Patient und/oder Therapeut an die Möglichkeit einer Wiederverkörperung glauben und ob das in der Hypnose Erlebte als real oder als nur imaginiert empfunden wurde. Allerdings sind die meisten Patienten - sehr oft zu ihrer eigenen Überraschung - nach der Hypnose von der Wirklichkeit des Erlebten überzeugt.
Auch die Reinkarnationstherapie in Hypnose kann innerhalb des Ausbildungsgangs "Therapie in analytischer Hypnose GTH" (als Wahlpflichtbaustein) erlernt werden.
In der Praxis bedeutet das, dass sich nach längerer Zeit aus einer suggestivhypnotisch oder medikamentös unterdrückten Erkrankung oder Störung eine andere, oft gravierendere Erkrankung oder Störung entwickeln kann, ohne dass der Patient bzw. der symptomatisch behandelnde Therapeut den Zusammenhang erkennt.
Grundsätzlich sollte deshalb eine Erkrankung oder Störung nicht einfach (ohne zuvor analytisch die tieferen Ursachen zu klären) "weghypnotisiert" werden.
Zu den suggestiven Hypnoseverfahren gehören aus der hier dargestellten Sicht der Hypnose das Neurolinguistische Programmieren (NLP), die über schnelle Augenbewegungen arbeitenden Therapietechniken und die situationsanalytischen Techniken. Alle diese Verfahren berufen sich auf gute Erfolge und haben selbstverständlich ihre Berechtigung, wo Patient und Therapeut einvernehmlich an dem angestrebten Ziel arbeiten.
Aus tiefenpsychologischer Sicht stellt sich allerdings bei symptomorientierten Vorgehensweisen die Frage, ob auf diese Art nicht die unbewusste seelische Dynamik einer Störung oder einer Erkrankung unberücksichtigt bleibt.
Erwähnt seien auch solche Verfahren der Suggestivhypnose, die versuchen, den Patienten auf ein "positives Denken" und damit auf eine erfolgreiche Lebensführung hin zu programmieren. Das ist prinzipiell ein legitimer Einsatz der Hypnose, weil in unserem Kulturkreis tatsächlich viele Menschen unter einer eher depressiven und mutlosen Einstellung zu sich selbst, zur Welt und zum eigenen Leben leiden. Zu bedenken ist jedoch: Strebt der Patient auf diesem Weg eine flüchtige Glücksideologie an oder möchte er sich tiefer mit sich selbst auseinandersetzen?
Alle wichtigen Bereiche der suggestiven Techniken in Hypnose sind auch Teil des Ausbildungsganges "Therapie in analytischer Hypnose GTH".
Als Therapiemedium hat die Hypnose inzwischen in zahlreichen psychotherapeutischen Verfahren Einzug gehalten. Das gilt besonders auch für die Hypnotherapie nach Erickson, für die Verhaltenstherapie und für die Systemische Therapie. Diese Verfahren werden im Rahmen der GTH-Ausbildung ebenfalls vorgestellt.
Merkmale der Hypno-Integrativen tiefenpsychologischen Therapie (H.I.T.T.®)
Meistens liegen die Ursachen für eine Erkrankung in frühkindlichen Jahren (Entwicklungsphasen), d. h. eine Besserung der Gesundheit muss mit einer Besserung (Aufarbeitung) der aus dieser Zeit stammenden Lebensgeschichte einhergehen. Häufig bringt eine Kurzzeittherapie nicht den nachhaltigen Erfolg, weil z. B. verdrängte Emotionen und negative "Programmierungen" aufgedeckt und verarbeitet werden müssen. Die H.I.T.T.® führt rückwärts durch die Lebensgeschichte, um die meist in der frühen Kindheit beginnende Entstehungsgeschichte seelischer und psychosomatischer Krankheitsbilder aufzudecken und aufzuarbeiten.
Behandlung in Hypnose
Die durch einen verantwortlichen und kompetenten Therapeuten geleitete Hypnose eröffnet Wege zur Verbesserung der seelisch-geistigen Gesundheit, zu Selbsterkenntnis und -verwirklichung und Leistungsfähigkeit.
Das Arbeiten im abgesenkten Bewusstseinszustand bietet die Möglichkeit, Ursachen für körperliche, geistige und seelische Störungen aufzudecken, Bewältigungsmechanismen zu mobilisieren, Ressourcen aufzufinden und damit eine Therapie effektiver zu gestalten.
HYPNOSE ist bei körperlichen, psychischen und psychosomatischen Erkrankungen indiziert.
Neben der Psychotherapie ist sie einsetzbar z. B. in der Schmerzbehandlung, zur Befreiung von Angst und zur besseren Bewältigung einer Chemotherapie in der Krebsbehandlung, zur Reduktion der Nebenwirkungen von Medikamenten, in der Zahnmedizin zur Einflussnahme auf Schmerz und Angst. Auch bei der Geburtsvorbereitung und der Geburtsbegleitung ist der Einsatz von Hypnose eine willkommene Möglichkeit zur Entspannung und Angst- und Schmerzbewältigung.
Laut dem Forschungsgutachten der Bundesregierung zur Psychotherapie gehört die Behandlung mit und in Hypnose zu den fünf erfolgreichsten und am besten untersuchten Behandlungsverfahren. Die neuesten Erkenntnisse der Gehirn- und Bewusstseinsforschung bestätigen die Möglichkeit, Hypnose in der Behandlung im körperlichen Bereich außerordentlich erfolgreich anzuwenden.
Psychosoma
Viele körperliche Beschwerden sind bei näherer Sicht Ausdruck unbewusster seelischer Einflüsse. Werden diese in einer Hypnosetherapie behoben, verschwinden meist auch die körperlichen Symptome.